Richtig abkleben und abdecken
Kreppbänder möglichst schnell wieder entfernen
Haben Sie schon einmal versucht, in mühseliger Handarbeit bunte Farbkleckse auf einem Holzmöbel oder weiße Farbspritzer auf einem hellen Parkettboden zu entfernen?
Um solche zeitraubenden Arbeiten zu vermeiden, sollten Sie sich ausreichend Zeit für das Abkleben und Abdecken nehmen. Dabei kann es durchaus vorkommen, dass Abkleben und Abdecken länger dauern als das Streichen selbst. Aber dieser Aufwand lohnt sich, denn Sie werden viel mehr Freude mit ihren frisch gestrichenen Wänden und Decken haben, wenn Sie anschließend nicht noch zahlreiche Farbspritzer entfernen müssen.
Zum Abkleben eignet sich am besten Malerband – auch Malerkrepp genannt. Klassisches Kreppband, das auch Maler verwenden, hat eine gekrauste Oberfläche und auf der anderen Seite eine Klebeschicht. Kreppband gibt es in verschiedenen Breiten. Die Standardbreite liegt bei 19 Millimetern und reicht für die meisten abzuklebenden Bereiche wie Lichtschalter und Steckdosen völlig aus. Zumal an diesen Stellen meist mit einem Pinsel gestrichen wird.
Weitere gängige Breiten sind 30 und 50 Millimeter. Diese eignen sich sehr gut für Fußleisten. Kleben Sie das Kreppband nur auf die obere Kante der Fußleiste. So können Sie später die Abdeckfolie von unten unter das Kreppband drücken. Schon ist der Fußboden komplett geschützt.
Sollten Sie auf die Idee kommen, zum Abkleben Paketklebeband zu nehmen, sollten Sie diese Idee schnell wieder verwerfen. Denn die Klebefläche von Paketklebeband kann Verdünnungen enthalten. Diese können mit der Farbe oder dem Lack, mit dem Sie streichen möchten, reagieren. Malerkrepp enthält dagegen keine solche Inhaltsstoffe. Außerdem lassen sich Paketklebebänder wesentlich schlechter wieder entfernen, da sie schnell einreißen. Da ist mühseliges Knibbeln vorprogrammiert.
Die Wahl der richtigen Abdeckfolie
Nehmen Sie nicht unbedingt die günstigste Folie, denn diese zeichnet sich meist dadurch aus, dass sie sehr dünn ist. Das hat zur Folge, dass sie wesentlich schneller reißt als die dickere Folie. Wichtig ist außerdem, dass die Folie groß genug ist, damit sie möglichst viel abdecken kann. Achten Sie beim Abdecken darauf, dass die Folie nicht auf Spannung ist, sondern immer ausreichend Spiel hat. Es kommt sonst schnell vor, dass die Folie während des Anstreichens unbemerkt kaputtgeht.
Jede Abdeckfolie endet mal und Spritzer lassen sich beim Streichen – insbesondere von großen Flächen mit einer Rolle – nicht vermeiden. Daher werfen Sie, bevor Sie die schützende Folie verlassen, am besten einen Blick auf Ihre Sohlen. Wenn Sie sichergehen möchten, keine Farbe mit in die übrigen Räume zu nehmen, können Sie Ihre Schuhe auch einfach am Rand ausziehen.
Abdecklies schützt den Boden
Abdeckvlies, das auch Malervlies genannt wird, ist eine sinnvolle Ergänzung zur Abdeckfolie. Die Folie ist zum Abdecken von Möbeln und Gegenständen unverzichtbar. Außerdem kann sie bequem direkt an das Kreppband an der Fußleiste geklebt werden.
Das rustikale Abdeckvlies schützt dagegen ausschließlich den Boden und wird besonders beim Tapezieren sehr gerne verwendet, da sich Kleister schlecht vom Boden entfernen lässt. Aber auch ein herunterfallender Pinsel oder eine Rolle kann auf Abdeckvlies weniger Schaden anrichten, da es den Sturz besser abfangen kann. Im Gegensatz zu einer Abdeckfolie kann Abdeckvlies nicht nur Schmutz auffangen, sondern auch etwas Flüssigkeit aufnehmen bzw. ein Durchsickern einer Flüssigkeit auf den Boden verhindern. Denn auf der Oberseite hat Abdeckvlies eine Schicht aus Filz, auf der Unterseite eine wasserundurchlässige Kunststoffschicht.
Auch wenn eine Leiter zum Einsatz kommt, ist Abdeckvlies eine gute Wahl, denn bei den meisten Abdeckvliesen ist die Kunststoffschicht an der Unterseite rutschfest. Das sorgt für optimale Arbeitsbedingungen. Wenn Sie keine Abdeckfolie nutzen, können Sie das Vlies auch am Boden befestigen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Abdeckvlies mehrfach verwendet werden kann – für Malerarbeiten, Tapezierarbeiten und Renovierungsarbeiten.
Abdeckvlies erhalten Sie meist in Rollen von einem Meter Breite. Gängige Längen sind 25 und 50 Meter. Es gibt aber auch Rollen mit geringeren Längen von drei oder zehn Metern. Wenn Sie für den Schutz Ihres Bodens ausschließlich Abdeckvlies nutzen möchten, können Sie auch mehrere Reihen nebeneinanderlegen. In diesem Fall bietet es sich an, die Bahnen überlappend zu legen.
Achten Sie beim Kauf auch auf die Grammatur, also das Gewicht pro Quadratmeter. Je höher die Grammatur ist, desto höher ist die Materialstärke und damit einhergehend auch die Reißfestigkeit des Vlieses. Übrigens sind die meisten Abdeckvliese waschbar. Allerdings sollten sie immer alleine gewaschen werden, da die darauf befindliche Farbe abfärben könnte.
Kreppband rechtzeitig abziehen
Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um das Kreppband – auch Malerkrepp genannt – wieder abzuziehen? Wenn Sie eine dicke Farbschicht auftragen – wie beispielsweise eine Dispersionswandfarbe – dauert es einige Zeit, bis die Farbe getrocknet ist. Wenn die aufgetragene Farbe noch zu flüssig ist, ist es möglich, dass die Farbe beim Abziehen des Kreppbandes verläuft. Wenn Sie mit dem Abziehen zu lange warten, kann es sein, dass die Farbe schon so trocken ist, dass beim Entfernen des Malerkrepps Farbe abplatzt.
Um den richtigen Zeitpunkt zu finden, schauen Sie sich die Farbe an der Wand oder Decke genau an. Glänzt sie? Dann ist sie noch zu feucht und Sie sollten sich noch gedulden. Kurze Zeit später wird sie aber schon leicht matt. Genauer gesagt ist die Oberfläche schon angetrocknet, die Farbe darunter ist aber noch feucht. Das ist genau der richtige Zeitpunkt, um das Kreppband abzuziehen.
Achten Sie beim Abziehen darauf, in welche Richtung Sie das Kreppband abziehen. Da die Farbe auf dem Kreppband unter Umständen noch feucht ist, sollte es nichts berühren. Ziehen Sie das Band daher am besten langsam ab. Beim schnellen Abziehen könnte es reißen und das Ende des Kreppbandes könnte dabei unkontrolliert eine frisch gestrichene Wand, den Boden oder ein Möbelstück berühren.
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